Leseprobe "Jana im Schwimmbad"
Ab Seite 9:
Geschafft!
Zuletzt fragt Petra die Baderegeln ab: „Dürft ihr im Schwimmbad rennen?“
Ich sage: „Nein, weil der Boden nass ist und wenn wir rennen, können wir hinfallen und uns verletzen!“
Auch die anderen Fragen beantworten wir richtig. Schließlich überreicht uns Petra die Abzeichen. Nach dem Umziehen laufe ich zu Papa, der draußen auf mich wartet. Lachend halte ich ihm das Abzeichen vor die Nase.
„Wow, Jana, du hast es geschafft!“, sagt er. „Wollen wir das in der Eisdiele feiern?“
„Jaa!“, rufe ich und schon fährt Papa los. Unterwegs erzähle ich ihm: „Ich wollte beim Schwimmen aufgeben. Aber Petra hat mir Mut gemacht. Sie ist die beste Schwimmlehrerin der Welt!“
In der Eisdiele bestelle ich ein Biene-Maja-Eis und Papa trinkt einen Kaffee.
„Von jetzt an gehe ich immer alleine schwimmen“, sage ich. „Ich kann das ja jetzt!“
„Hm“, macht Papa. „Weißt du, im großen Becken kann es schon noch sein, dass du beim Spielen plötzlich nicht mehr kannst, und dann gehst du unter. Du musst erst noch mehr üben, bevor du alleine ins Schwimmbad darfst.“
Da kommt Ben aus meiner Klasse zu uns herüber. Auf dem Schulhof steht er immer alleine am Rand guckt gelangweilt, aber jetzt sieht er sogar ganz nett aus.
„Hallo Jana!“, sagte er.
„Ich habe gerade mein Seepferdchen-Abzeichen gemacht!“, rufe ich.
Ben winkt ab und sagt: „Das ist doch kinderleicht! Ich habe schon das Gold-Abzeichen!“
„Wirklich?“, fragt Papa erstaunt.
Ben nickt. „Mein Vater sagt, ich bin ein Naturtalent. Meine Mutter nennt mich Wasserfloh.“
„Dann kann ich ja morgen mit Ben in die Schwimmhalle gehen“, sage ich zu Papa. „Er kann mir helfen, wenn ich nicht mehr schwimmen kann.“
Doch Papa schüttelt den Kopf. „Das besprechen wir erst einmal mit Mama. Die wartet übrigens schon auf uns.“
Am nächsten Tag
Mit meinem großen Bruder Max gehe ich zusammen zur Schule. Im Park rieseln plötzlich lauter eklige Blätter auf uns herab.
„He!“, rufe ich. „Was soll denn das?“
Auf dem dicken Ast einer großen Eiche über uns sitzt Ben. Er hat einen Karton bei sich. Jetzt greift er hinein und wirft Laub auf mich herunter.
„Lass den Quatsch“, rufe ich. Ich schüttle mich und der Dreck fliegt aus meinen Haaren. Max lacht. „Das ist nicht lustig“, schimpfe ich.
„Wie bist du denn da raufgekommen?“, ruft Max zu Ben hinauf.
„Och“, winkt Ben lässig ab. „Das ist doch ganz einfach!“
„Pass bloß auf, dass du nicht runterfällst“, sagt Max. „Ich wette, das ist verboten!“
Da lacht Ben und wirft noch mehr Blätter runter.
Endlich sind wir auf dem Schulhof angekommen.
„Ich finde es gemein, dass du über mich gelacht hast!“, sage ich zu Max.
„Sei nicht so empfindlich“, antwortet er. „Das war doch gar nicht schlimm.“ Und damit geht er zu seinen Freunden.
Da kommt Ben zu mir. „Dein Bruder ist ja ziemlich blöd“, sagt er.
Vorhin fand ich Ben auch ziemlich blöd. Aber es ist trotzdem ziemlich cool, dass er so hoch auf den Baum raufgeklettert ist. Das würde sich Max nicht trauen. Aber ich schon. Vielleicht zeigt Ben mir ja mal, wie man auf Bäume klettert? ...
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