Leseprobe "Schatzsuche im Spaßbad"
Ab Seite 8:
Geschafft!
Wir fahren los!
Endlich sitzen wir im Auto. Anna und ich haben einen Platz ganz hinten. Wir überlegen, was wir wohl alles im Spaßbad erleben werden. Wie gut, dass wir beide schon unser Seepferdchen haben und jetzt für das bronze-Abzeichen üben!
Leon und Max sitzen vor uns, sie flüstern und lachen die ganze Zeit. Ob sie etwas aushecken? Brüdern kann man ja nie trauen.
„Oma Inge kann euch beiden bestimmt noch eine Menge Übungen im Wasser zeigen“, sagt Papa zu uns. „Sie ist früher Wettkämpfe geschwommen und kennt sich richtig gut aus. Vielleicht ist sie in Wirklichkeit sogar eine Wassernixe.“
Da lacht Oma Inge laut. „Ja, aber eine, die zu viel Kuchen gegessen hat!“
Es dauert sehr lange, bis wir den Parkplatz erreichen. Von dort müssen wir zu Fuß weiter. Das Spaßbad hat eine große Kuppel, aus der sich eine blaue und eine rote Rutschbahn schlängeln. Ich höre viele Leute lachen und rufen.
Die Frau an der Kasse lächelt. „Und du bist das Geburtstagskind? Dann hast du heute freien Eintritt.“ Sie reicht mir einen goldenen Schlüssel. „In diesem Gebäude ist ein Schatz versteckt. Nur du allein kannst die Truhe öffnen!“
Nun bin ich sprachlos. Auch Anna strahlt. Das wird ein tolles Abenteuer!
Schnell ziehen wir uns um. Dann gehen wir ins Spaßbad. Auf den ersten Blick ist es wundervoll. Wir laufen eine ganze Runde, damit wir alles kennenlernen. Es gibt viele Pflanzeninseln und jede Menge Wasserläufe. Palmen und Bäume wachsen bis zur Decke. Von dort höre ich Vögel zwitschern, kann aber keinen von ihnen entdecken. Über eine Hängebrücke können wir über die Anlage laufen. Draußen sind weitere Becken. Dort wachsen auch viele bunte Blumen.
„Und wo finde ich jetzt den Schatz?“, frage ich. Den Schlüssel habe ich an mein Handgelenk gebunden.
Papa zuckt die Schultern. „Das weiß ich leider auch nicht. Wir müssen ihn suchen.“
Erste Aufregung
„Zuerst müssen wir duschen“, erinnert uns Oma Inge.
„Aber ich bin sauber!“, ruft Max.
Papa lacht. „Unser Schweiß klebt trotzdem auf der Haut. Wenn sich die Leute nicht richtig duschen, muss der Schwimmmeister mehr Chlor ins Wasser schütten.“
„Chlor?“, frage ich. „Ist das nicht das Zeug, das immer so in den Augen brennt?“
„Stimmt!“, sagt Oma Inge. „Und es muss noch mehr Chemie ins Wasser, wenn jemand ins Wasser macht.“
„Ihhh“, rufen Anna und ich. Auf jeden Fall duschen wir jetzt gründlich, seifen uns ordentlich ab und gehen vorher noch mal zur Toilette.
Endlich können wir ins Wasser. Wir finden ein Becken mit künstlichen Palmen. Unter ihren Blättern wird Wasser durch Rohre in offene Kokosnüsse geleitet. Sobald genug Wasser in die Nüsse hineingeflossen ist, kippen sie zur Seite. Danach rutschen sie zurück und werden wieder mit neuem Wasser befüllt. Man kann nie wissen, wann sie sich entleeren.
Das Wasser im Becken ist kalt. Es reicht mir nur bis zu den Knien, ich zittere aber trotzdem.
„Dann hast du vorhin nicht kalt geduscht“, sagt Oma Inge. „Deshalb frierst du. Am besten bewegst du dich mal!“
Daraufhin versucht sie mich zu fangen. Ich kreische auf und verstecke mich hinter Papa. Der flüchtet hinter den Kübel, wo Leon und Max stehen. Gleich erwischt mich Oma Inge – doch eine Kokosnuss öffnet sich genau über ihr und das Wasser plätschert auf ihren Kopf. Sie lacht laut und schüttelt sich wie ein begossener Pudel – und ich habe noch einmal Glück gehabt!
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